Veranstaltung: | 2. ordentliche LMV 2019 |
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Antragsteller*in: | Alexander Kräß, Ole Groot |
Status: | Eingereicht |
Eingereicht: | 07.11.2019, 23:36 |
A5: Wasser darf keine Frage des Geldes sein.
Antragstext
Wasser ist für uns als GRÜNE JUGEND ein Menschenrecht, welches allen Menschen
ungeachtet ihrer wirtschaftlichen und sozialen Lage frei zugänglich sein soll. –
Jedoch führen gerade der Klimawandel und die allgemeine Aufheizung des globalen
Klimas zu einer immer stärkeren Verknappung von Wasser in vielen Ländern.
Wasser darf in Berlin kein Luxus sein
In Berlin hatten die letzten beiden Hitzesommer nicht nur Auswirkungen auf das
Stadtklima, sondern auch auf die Gewohnheiten der Menschen in Berlin. – Extreme
Hitze führt nicht nur dazu, dass Menschen eher zuhause bleiben, sondern führt
auch zu einem vermehrten Wasserkonsum und dies sowohl im privaten als auch im
öffentlichen Raum.
Jedoch ist in Berlin nicht frei zugänglich – Gerade an Sonn- und Feiertagen oft
nur in Spätis oder anderen Geschäften sehr teures Wasser kaufen. Zusammen mit
dem durch die Hitze gesteigerten Bedarf führt dies zu einer Ausbeutung
menschlicher Grundbedürfnisse, die wir nicht akzeptieren können.
Außerdem führt in Flaschen abgefülltes Wasser ungeachtet des deutschen
Pfandsystems zu viel Müll und unnötigen CO2-Emissionen: Dass Wasser in anderen
europäischen Staaten aus der Erde gepumpt und dann mit großem Aufwand nach
Deutschland transportiert wird, ist genauso wie die Herstellung von Glas- und
PET-Flaschen ein CO2-aufwändiger Prozess, den wir vermeiden können und müssen. –
Jedoch bräuchte man hierfür eine ausreichende Infrastruktur an
„Auffüllstationen“, an denen Menschen kostenlos Trinkwasser erhalten können.
Um den durch die Hitzewellen gestiegenen Wasserbedarf zu decken, haben die
Senatsverwaltung und die Bezirke angefangen, kostenlose Trinkbrunnen im
öffentlichen Raum zu installieren. Zudem fördern Projekte, wie Refill Berlin
[3], bereits heute eine Abkehr vom Pfandflaschensystem hin zu einem komplett
müllfreien Wasserkonsum auch im öffentlichen Raum. Die GRÜNE JUGEND begrüßt
diese beiden Vorstöße.
Jedoch ist es wichtig, dass auch in den Bereichen, in denen noch keine oder
nicht ausreichend Trinkwasserbrunnen vorhanden sind, eine gute Versorgung mit
Wasser gewährleistet wird. – Länder wie Frankreich und Belgien zeigen hierbei,
dass man insbesondere auch über den gastronomischen Sektor eine flächendeckende
Versorgung von Menschen mit Wasser gewährleisten kann. Wir fordern deshalb, dass
Restaurants und andere gastronomische Betriebe in Berlin bereits ab Sommer 2020
verpflichtet werden sollen, Menschen mit kostenlosem Leitungswasser zu
versorgen.
Zudem fordern wir den Ausbau des öffentlichen Trinkbrunnennetzes, sowie die
Installation von Trinkbrunnen an jeder U-Bahn- und S-Bahn-Station bis 2021. –
Zusammen mit einer flächendeckenden Versorgung von Menschen mit Leitungswasser
(durch welche der materialaufwändige Flaschenwasserverkauf reduziert wird)
fordern wir langfristig die Abschaffung von PET-Flaschen und des
Flaschenwasserverkaufs.
Wir fordern:
- Restaurants und andere gastronomischen Betriebe sollen ab Sommer 2020
verpflichtet werden, Menschen mit kostenlosem Wasser zu versorgen
- Bis 2021 soll jede U-Bahn- und S-Bahn-Station einen öffentlichen
Trinkbrunnen haben
- Das Berliner Trinkbrunnennetz soll ausgebaut werden
- Der Verkauf von Wasser in PET-Flaschen soll eingestellt werden.
Änderungsanträge
- Ä1 (Alexander Kräß, Eingereicht)