Die Mobilitätsfrage ist in Städten eine Frage der sozialen Gerechtigkeit und der Verteilung der Fläche im öffentlichen Raum. Während weniger als jeder zweite Haushalt in Berlin ein Auto hat[1], nimmt dieses Verkehrsmittel den Hauptteil der öffentlichen Fläche in Berlin ein.
Auch wenn es aktuell bereits Anwohner*innenparkausweise gibt, entfällt auf diese nur eine einmalige Gebühr von 20,40€ [2]. Somit kann man sich für 20€ zwei Jahre lang einen kostenlosen Parkplatz sichern während andere Menschen monatliche Gebühren auf ein gemeinschaftliches Verkehrsmittel abgeben müssen. Das ist nicht nur umweltschädlich, sondern auch asozial.
Da Autos nicht nur viel Platz einnehmen, sondern auch durch die Beliebtheit von SUVs immer MEHR Platz einnehmen, muss etwas gegen diese ungleiche Flächenverteilung unternommen werden. Da der Flächenaufwand von Parkplätzen oft zu Lasten der Gesellschaft geht (an gleicher Stelle könnten Wohnungen oder Parkanlagen sein), ist bis zur vollstädnigen Abschaffung des Autoverkehrs in der Stadt eine Abgabe auf Autoparkplätze eine Notwendigkeit.
Gerade da die kostenlosen, flächenfressenden Parkplätze im Widerspruch zum durch Platzmangel und Spekulationen gezeichneten Berliner Wohnungsmarkt stehen, scheint es nur logisch, für die Autoflächen den Berliner Mietspiegel anzuwenden. Bei einer durchschnittlichen SUV-Größe von 5m x 2m (also10 qm) [3] und einem Mietspiegel von durchschnittlich 6,71€ [4] würde dies eine monatliche Abgwabe von knapp 70€ im Monat bedeuten.
[2] https://service.berlin.de/dienstleistung/121721/
[3] Ferdinand Dudenhöffer, Die Autobranche wird umgepolt, LeibnitzInformationszentrum Wirtschaft, 2019, https://link.springer.com/content/pdf/10.1007%2Fs10273-019-2475-z.pdf